Wahlkämpfe und politische Gewalt in Schwerin 1930 bis 1933

von Peter Scherrer

In den letzten Jahren der Weimarer Republik waren politisch motivierte Saalschlachten, Überfälle, Schlägereien und Sachbeschädigungen, besonders während der Wahlkampfzeiten, an der Tagesordnung – auch in der Residenzstadt Schwerin. Die Nationalsozialisten und ihre paramilitärische Kampforganisation SA zeigten sich dabei besonders skrupellos. Die noch freie Presse berichtete über die Brutalität der NSDAP-Anhänger, die bis hin zu Morden an politischen Gegnern reichte. Trotz dieser öffentlich bekannten Gewalttaten erzielten die Nationalsozialisten bei den Wahlen zunehmend bessere Ergebnisse.

Der Historiker Dr. Bernd Kasten kommt zu dem Schluss, dass eine „… weit verbreitete mangelnde Wertschätzung für die Demokratie, für einen friedvollen Wettstreit der politischen Meinungen, (…) die eigentliche Ursache für den Untergang der Weimarer Republik (war).“(1)

Der Historische Verein Schwerin hat den Schweriner Stadtarchivar Dr. Kasten zu einem Vortrag am Mittwoch, den 27. November, um 19 Uhr ins Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstraße 12, eingeladen. In seiner Präsentation wird er Fundstücke zu den gewalttätigen Ereignissen und Krawallen rund um die Wahlen in den letzten drei Jahren der Weimarer Republik vorstellen.

Der Verein für Stadt- und Regionalgeschichte freut sich über interessierte Zuhörer*innen und der Eintritt beträgt 2 Euro. Vereinsmitglieder haben freien Eintritt.

Wer sich für die die Auseinandersetzungen unter den Parteien in der Endphase der Weimarer Republik interessiert, der wird z.B. im Archivradio des SWR fündig. Zahlreiche Beispiele für heftige Auseinandersetzungen im Deutschen Reichstag finden sich im SWR Tonarchiv.
(1) zit. nach: „Hitler vor den Toren“ – Wahlkämpfe und politische Gewalt in Mecklenburg-Schwerin, 1930-1933, Bernd Kasten in: Mecklenburgische Jahrbücher, 139, Jahrgang 2024, S. 220.
Illustrationen ebd.

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