Vor 35 Jahren fiel die Berliner Mauer. Für Deutschland und Europa ein historisches Ereignis. Die Welt änderte sich rasch. Der ehemalige Pastor und SPD-Politiker Gottfried Timm reflektiert in unserem Podcast über die „Sehnsucht nach Freiheit“, die die Menschen damals in die eigenen Hände nahmen. Was bedeutet den Deutschen die friedlich erkämpfte Freiheit heute? Der Wunsch nach Frieden und das Bedürfnis nach sozialer Sicherheit sind die Themen, die er ebenfalls adressiert.
Im Gespräch mit Peter Scherrer spricht der an der Ostseeküste geborene passionierte Segler auch über das gegenseitige Ost-West-Unverständnis und die mögliche Überwindung gesellschaftlicher Gräben. Gottfried Timm rät zur Kunst des Zuhörens und Verstehens. Dazu braucht es, so der ehemalige Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, eine offene Gesellschaft, die Dialoge mit offenem Visier führt. Gottfried Timm hofft, dass unsere heutige Gesellschaft es schafft, zukünftig „in einer Wahrheit“ leben zu können.
Der Pastor Gottfried Timm bei der ersten Demonstration in Röbel. Am 4. November trafen sich ca. 3.500 Menschen zum Protestmarsch
Am 9. November fand eine Protestveranstaltung auf dem Röbler Marktplatz statt. Das NEUE FORUM organisierte ein Podium mit Vertretern der „Blockparteien“ und dem FDGB. Bei dieser Gelegenheit traten Vertreter der etablierten Organisationen, die bislang im Schlepptau der SED lagen, an das Licht der Öffentlichkeit. Die Versammlung verabschiedete ein Telegramm an das ZK der SED. Einigen hörten an diesem Abend durch das Autoradio: DIE MAUER IST OFFEN!