Marianne Szameitat aus Bad Doberan stellt aus
von Marion Wulf-Nixdorf
Es sind nicht immer nur die bedeutenden Namen, die den Betrachter anziehen. Sie sind in Museen und Ausstellungsräumen zu finden – wie in der Rostocker Kunsthalle, dem neuen Kunstmuseum in Ahrenshoop oder dem Pommerschen Landesmuseum zum Beispiel. So manches Mal überraschen auch Ausstellungen von „Hobbykünstlern“ in kleinen Galerien oder sogar Kirchen und Pfarrhäusern. So wie es zurzeit mit den „Ansichten – mit Farbe gestaltet“ im Pfarrhaus in Rostock-Biestow ist.
Die intensiven Farben, die die studierte Kunsterzieherin Marianne Szameitat benutzt, springen den Betrachter förmlich an: sei es das ungewohnt rot leuchtende Seegras am Strand vor Heiligendamm. Oder seien es Blumen, oder auch Episoden aus der Mythologie, wie zum Beispiel „Pegasus“, ein Bild in Öl.
Sie setzt sich künstlerisch auch mit aktuellen Themen auseinander. So entstand „Neutrinos“, ein Triptychon, ein dreiteiliges Bild, nach einer Nobelpreisverleihung: Darauf setzt sie sich mit Neutrinos, nahezu masselosen Elementarteilchen, auseinander. „Sie durchdringen nahezu alles“, betont Marianne Szameitat. Zwei Physiker erhielten den Nobelpreis für ihren Nachweis. „Es gibt Neutrinos seit und mit Entstehen des Weltalls“, erklärt Szameitat. „Sie sind Bausteine des Alls, des Lebens. Das hat mich so begeistert, dass ich es darstellte.“
Was sie in der Natur erlebt, wandelt sie in Farbe und gibt mit ihren Bildern Einblicke in ihre Seele.
Marianne Szameitat, Künstlerinname „Maris“, ist Mecklenburgerin, wurde in Schwaan geboren, dort, wo es schon um 1900 eine Künstlerkolonie gab mit längst berühmten Namen wie Franz Bunke, Rudolf Bartels oder Peter Paul Draewing. Bis heute hält die „Kunstmühle“, das Kunstmuseum in der ehemaligen Wassermühle, dieses Erbe wach.
Marianne Szameitat sei schon „immer in Malzirkeln“ gewesen, wie sie betont. Sie legte ihr Abitur in Bützow ab und studierte in Greifswald Germanistik, Kunst und Pädagogik. Danach unterrichtete sie in Schwaan, leitete Malzirkel in Warnemünde und Bad Doberan. In Bad Doberan lebt sie inzwischen seit 15 Jahren.
29 Bilder, in Öl oder Acryl ausgeführt, sind im Pfarrhaus in Rostock-Biestow im Gemeindesaal, dem kleinen Gemeinderaum und in der Diele, bis Ende März zu sehen und auch zu kaufen. Das Pfarrhaus hat außer montags geöffnet.
Titelfoto: „Frühlingsstrauß“ von Marianne Szameitat, 2017 in Öl gemalt. Foto: Marion Wulf-Nixdorf
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